Das Tolle an Immoblienkrediten ist ja, dass sie besonders sicher sind. Also die Rückzahlung. Daher sind ja Immoblilienkredite im Zinssatz günstiger als Dispokredite. Weil, wenn der Schuldner ausfällt, dann hat man ja noch eine solide Sicherheit, die man verwerten kann, um den Schuldsaldo zu tilgen. Nun ist das mit der Werthaltigkeit der Sicherheit in den USA aktuell so eine Sache. Da entschließt sich die finanzierende Bank eines Projektentwicklers in Victorville, Kalifornien, fast fertig gestellte Häuser lieber abzureißen, als den Bau abzuschließen und die Häuser zu verkaufen. "Man wolle schlechtem Geld kein gutes hinterher werfen."
Die Geschichte ist jetzt zwar schon ein paar Tage alt, aber da Calculated Risk das Thema auch noch einmal aufgreift, hat es doch eine gewisse Berechtigung. Das ist jetzt zwar nicht der Normalfall, aber es macht deutlich, wie verzweifelt die Lage an den ehemaligen Boom-Gebieten, insbesondere in Kalifornien, Florida und Las Vegas, ist. So gibt es auch Überlegungen von Gemeinden ganze Stadtteile von der Strom- und Wasserversorung abzutrennen, da es sich dort nicht mehr lohne, die Infrastruktur vorrätig zu halten. Dort entstehen teilweise Geisterstädte. Gleichzeitig müssen immer mehr Menschen in Zeltstädten leben, weil sie im Zuge der Zwangsvollstreckung aus ihren Häusern geräumt wurden. Das ist sozialer Sprengstoff.
Und diese Information von den abgerissenen Häusern jetzt schön im Hinterkopf behalten, wenn demnächst wieder irgend so ein Märchenonkel im Fernsehen mit der Texteinblendung "MdB" auftritt und Euch erzählen will, dass die ganzen Rettungspakete für die Banken den Steuerzahler ja nix kosten würden, da sich die Kurse der Wertpapiere schon wieder erholen würden, wenn die Finanzkrise vorbei ist. Ja, ja. Aber mit Sicherheit.
Euer Kuchenjunkie
Dienstag, 5. Mai 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen