Samstag, 30. August 2008

Dieses Video ist doch eine nette Art zu sagen,

dass man die anderen verarscht hat. Aber ich finde es absolut erstaunlich, wieviele sich gegen diese Erkenntnis immer noch zur Wehr setzen.

Schönes Wochenende!


Mittwoch, 27. August 2008

Wishful Thinking

Die gebetsmühlenartig vorgetragenen Ausrufe von diversen "Experten", dass der Boden nun bald erreicht sei, sollte man getrost vergessen. Zunächst einmal muss der Bestand an zu verkaufenden US-Immobilien zurückgehen. Nach Meinung von Martin Feldstein waren die Immobilienpreise auf ihrem Höchststand 2006 um 60% überbewertet. Die Immobilienkrise dauert noch bis 2010 oder länger, sagt Paul Krugman. via Big Picture

Im Juni 2008 gab der Case-Shiller-Index um 15,9 % im Vergleich zum Vorjahr nach. Zum Vormonat um 0,5 %. Das ist etwas besser als erwartet. via Big Picture

Dienstag, 26. August 2008

Finanzspirale dreht sich weiter nach unten

Über das Wochenende habe ich noch ein paar Links gesammelt:

Die Immobilienpleiten in Spanien zeigen Wirkung:
EZB will gestressten (spanischen) Banken den Hahn zudrehen. Telegraph
Gleichzeitig werden Zweifel laut, ob eine Finanzkrise, ähnlich der von Bear Stearns, im Euroraum effektiv eingedämmt werden könnte. Die EZB ist nicht die FED. naked capitalism

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Für Lehman läuft es immer schlechter. Der Marktwert liegt bei 9,5 Mrd. Dollar. Gleichzeitig verhandelt man über den Verkauf der asset management-Abteilung Neuberger Berman. Für die will man 10 Mrd. Dollar haben. Also ist der Rest von Lehman weniger als -0,5 Mrd Dollar wert? FT

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Hinzu kommen Sorgen über die CRE Engagements der Banken. Die Deutsche Bank hat 25 Mrd Dollar, Morgan Stanley 22 Mrd. Dollar, Citigroup 19 Mrd. Dollar und Lehman sitzt auf unglaublichen 40 Mrd Dollar direkt und indirekt an Vermögenswerten in Gewerbeimmobilien. Das berichten CR und naked capitalism unter Berufung auf NYT.

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Einen Überblick über das Ausmaß der Derivate in den Bilanzen der amerikanischen Banken gibt Big Picture.

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Mish hat eine eigene Liste von Banken, die seiner Ansicht nach auf der Kippe stehen. Es sind 10. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Aber um es vorwegzunehmen: Es sind die üblichen Verdächtigen.

Die Columbian Bank and Trust wurde über das Wochenende geschlossen. Kleinere Bank mit 662 Mio Dollar an Einlagen (via CR). Also scheint Olympia bei der FDIC ja schon eine Rolle zu spielen. Ich hatte mich ja schon gewundert, warum denn nicht schon vor zwei Wochen weitere Banken geschlossen wurden.

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Auch bei den US-Autobauern tut sich nach dem Wochenende einiges. Der Ruf nach dem bail-out wird lauter. Bislang sollten ja schlappe 25 Mrd Dollar an Kredit gegeben werden. Die Summe scheint aber schon nicht mehr zu reichen. Jetzt ist von 50 Mrd Dollar die Rede. Die Marktkapitalisierung von Ford und GM macht zusammen gerade mal 15 Mrd Dollar aus.

Sowohl Obama als auch Mc Cain unterstützen natürlich die Forderung der Autoindustrie. Das Argument lautet in etwa so: Weil wir der Wall Street in Fall von Bear Stearns, Fannie und Freddie geholfen haben, müssen wir auch jetzt den Autobauern helfern. "Wir" heisst in diesem Falle mal wieder der amerikanische Steuerzahler. Bei der anstehenden Pleitewelle in den USA wird das noch lustig werden, wenn das so weitergeht. Das tolle an dieser Art des Kapitalismus ist, dass man einfach die richtigen Leute kennen muss, um nicht dem Gesetz des Marktes folgen zu müssen. Aber wehe, Du kennst nicht die richtigen Leute. Dann kann der Markt kann schon hart sein.

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Martin Feldstein, Harvard Professor, gibt ebenfalls eine pessimistische Einschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung ab. Zinssenkungen bringen nichts. Bloomberg Video

Donnerstag, 21. August 2008

Bronze für Deutsche Bank

Bei Big Picture gibt es ja eine nette Übersicht zu sehen, welche amerikanischen Banken sich den meisten Schrott in die Bilanz geholt haben, sog. Level 3 assets, für die es keinen Marktwert mehr gibt, da sie praktisch unverkäuflich geworden sind. Trotzdem tauchen diese Papiere in der Bilanz auf und zwar zum "fair value". Die Frage ist halt nur: Fair für wen?

In der Übersicht findet man aber nur die amerikanischen Banken.

Wie sieht es denn zum Beispiel mit der Deutschen Bank diesbezüglich aus? Da habe ich mich an einen Post aus dem leider nicht mehr existenten Blog querschüsse-zum-Thema-Wirtschaft erinnert, der der Frage der Level 3 assets zum 1Q 2008 bei der Deutschen Bank schon mal nachgegangen war.

Und ich stelle fest: So viel hat sich nicht verändert. Level 3 assets bleiben auf hohem Niveau. Sie verringern sich lediglich um 2 Mrd. Euro von 88 Mrd auf 86 Mrd Euro. Dies kann man dem Zwischenbericht vom 30.06.2008 entnehmen. Bei einem Dollarkurs von 1,57 per 30.06.2008 macht das ca. 138 Mrd. in Level 3 assets.

Damit reiht sich die Deutsche Bank direkt hinter Freddie Mac und noch vor JP Morgan auf Platz 3 in der Hitliste der Banken ein, die den meisten "toxic waste" in der Bilanz haben. Unangefochtener Spitzenreiten bleibt natürlich die Citibank mit fast 160 Mrd. Dollar Level 3 assets. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Wer Banken mit noch mehr Volumen an Level 3 assets kennt, kann das gerne in den Kommentaren posten. Ich werde das dann umgehend ergänzen.

Nur zur Erinnerung: Eigenkapital der Deutschen Bank beträgt ca. 34 Mrd EUR (ca. 53 Mrd. Dollar)

Wer noch mehr wissen will: Präsentation Analyst Call 31.07.2008 als pdf.

Ich gönne mir jetzt mal ein Stück Marzipantorte, solange es noch welche gibt.

Euer Kuchenjunkie

Just go away!!!

Jim Kramer in Bestform!!!

The Big Freddie Mac

Also ich finde es lustig.

Treffenderweise über Big Picture

Mittwoch, 20. August 2008

Pflichtlektüre

Bevor man vielleicht irgendein BlaBla in der heutigen Wirtschaftpresse liest, sollte man lieber das Interview mit Jim Rogers zum wirtschaftlichen Ausblick in den USA gelesen haben.

Ich empfehle das als Pflichtlektüre.

SOS aus New York: "The days of wine and roses are over"

Der Governor von New York, David Paterson, erklärt im Fernsehen, dass seine Steuereinnahmen dramatisch wegbrechen.

Kernaussagen:

Die Wall Street Bonuszahlungen gehen vermutlich 30-40% zurück.

Kapitalerträge gehen um 35-40% zurück.

Wall Street macht 20 % der Wirtschaftsleistung von New York aus.

"this is a rare situation ... now"

"We have to tightening our belts"

"This is a combinaiton of events, I wouldn´t compare to the time of great depression, but I can´t size a time since that period, where we had this amount of stress on our economy"

Video Interview bei CNBC.

Da kann er sich ja jetzt mit Arnie zusammen tun.

Egal wer ins Weiße Haus kommt: Das wird ein knochenharter Job. Vielleicht wird der nächste Präsident sich noch wünschen, dass er die Wahlen im November verloren hätte. Man braucht nicht viel Phantasie um vorherzusagen, dass dieser Mann Geschichte machen wird. Auf die eine oder andere Weise. Am Beispiel von Bush jr. sieht man, dass dies nicht immer positiv sein muss.

Ich nehme noch ein Stück Kuchen, solange es noch welchen gibt.

Euer Kuchenjunkie

Breaking (News? nein) Gerücht

Nach Ansicht des Smart Investors könnten die deutschen Banken demnächst in argen Schwierigkeiten stecken. Insbesondere könnte dies die Deutsche Bank betreffen berichtet egghat.

Ich verweise insofern auch auf meine Überlegungen im gestrigen Post.

Meine persönlichen Beobachtungen bei der Deutschen Bank ermuntern mich im Moment auch nicht, was deren Liquiditätsplanung angeht... Mehr möchte ich jetzt dazu nicht sagen. Sind eh alles nur Spekulationen.

Aber da seit der Kreditkrise eh nur noch mit gezinkten Karten gespielt wird, bleibt einem auch nichts anderes übrig als zu spekulieren. Anlagen in Bankaktien kann man als Privatanleger zurzeit nicht mehr seriös einschätzen. Ohne Insiderkenntnisse ist es ein Vabanquespiel. Da kann man auch ins Casino gehen.




Dienstag, 19. August 2008

Update: Rogoff: Auch die großen US-Finanzinstitute sind gefährdet

Habe den Artikel noch etwas erweitert.

Rogoff ebenfalls Thema bei:
Big Picture
naked capitalism

Passend zur Meldung von Rogoff kommt jetzt auch noch der Name AIG ins Spiel. Eine Kapitalerhöhung soll wahrscheinlich anstehen. Nach einem Papier von Goldman Sachs sollen Verluste aus CDS-Papieren in Höhe von 9 - 20 Mrd. anstehen. Bei FT Alphaville wird die Sache hochgespielt und von 25 Mrd gesprochen. Außerdem könnte eine weitere Rating-Herabstufung drohen. Zurzeit liegt es bei AA-. Yves spielt die Sache runter. Mal sehen, was kommt.



Exkurs CDS: Credit Default Swap (Kreditausfallversicherung)

In den Quartalen Q4 2007 und Q1 2008 musste die AIG bereits insgesamt 20,2 Mrd. Dollar ihrer Credit Default Swaps abschreiben. Das entspricht fast 3,5% des gesamten ausstehenden OTC-Derivatevolumens in Höhe von 622 Mrd. Dollar der AIG, wobei die CDS nur zu einem kleinen Anteil darin enthalten sind.

Ende 2007 betrug das Gesamtvolumen an ausstehenden CDS die Wahnsinnssumme von über 62 Billionen Dollar. Damit übersteigt das CDS-Volumen das Welt-BIP. Der gesamte (Nominale) Derivatemarkt (nicht nur CDS) betrug Ende 2007 weltweit 596 Billionen Dollar!!! Das Elffache des Welt-BIP.

Das Risiko wird gern heruntergespielt, da sich viele der Risikopositonen ausgleichen würden, da sie entsprechend eingedeckt worden sind. Der Bruttomarktwert der Derivate wird mit ca. 15 Billionen Dollar angegeben. Nach Aufrechnung mit sich gegemseitig aufhebenden Verpflichtungen beträgt das Risiko nur 3,3 Billionen Dollar (sog. Netting). Dieses Argument zählt aber nur, wenn man unterstellt, dass die Vertragspartner jeweils solvent bleiben. Davon kann man zurzeit aber gerade nicht unbedingt ausgehen, wie der Fall Bear Stearns 0der IKB etc. zeigt. Bei einer Pleite eines Marktteilnehmers droht eine Kettenreaktion, die das ganze Kartenhaus einstürzen lassen kann. Bei Bear Stearns standen ca. 13 Billionen Dollar im Feuer.

Zum Vergleich zwei Zahlen aus der Bilanz der Deutsche Bank per 30.06.2008:
Bilanzsumme: knapp 2 Billionen
Eigenkapital: ca. 34 Mrd

BSP Deutschland: ca. 2,4 Billionen

Rogoff: Auch große US-Finanzinstitute sind gefährdet

Jede Wahrheit braucht jemanden, der sie ausspricht. Aber dass bitte niemand erwartet, dass dies zuerst die Bild oder eine unserer sog. Qualitätszeitungen sein wird.

Jetzt meldet sich der ehemalige Chef-Volkswirt des IMF zu Wort. "Das Schlimmste steht uns noch bevor" habe ich bislang weder in der Presse gelesen, noch von einem Banker gehört. Statt dessen werden ständig Beruhigungspillen an das insofern empfängliche Publikum verteilt. Noch vor einem knappen Monat glänzten die "Analysten" der Banken mit optimistischen Prognosen für das zweite Halbjahr. "Bestes Halbjahr seit 1982" und Kurssteigerungen von 25 % und mehr (Deutsche, UBS Fight History With S&P 500 Forecasts). Das Wort credit crunch hat man wohl bei den genannten Banken aus dem Wörterbuch gestrichen.

Wie ihr wisst, halte ich es eher mit solchen Prognosen a la Rogoff, der heute von bloomberg zitiert wird:
"Like any shrinking industries, we are going to see the exit of some major players,'' Rogoff told Bloomberg, declining to name the banks he expects to fail. ``We're really going to see a consolidation even among the major investment banks.''
via bloomberg

Die Aussage des ehemaligen Chef-Volkswirts des Internationalen Währungsfonds, dass auch ein großes US-Finanzinstitut fallen könnte, bezieht sich wohl nicht auf die aus Sicht des Marktes bereits scheintoten GSE Phony Mae und Fraudy Mac. Für diese beiden Institute ist jede Warnung überflüssig. Damit es spannend bleibt, sagt uns Rogoff allerdings nicht, welches Institut er meint. Am Rande sei bemerkt, dass er wie selbstverständlich davon ausgeht, dass es die kleinen und mittleren Banken auf jeden Fall hart treffen wird!

Im Zusammenhang mit den Gefahren für die Finanzinstitute (Abschreibungsbedarf) möchte ich auf meinen alten Beitrag hinweisen, der vielleicht eine Antwort auf die Frage liefern kann, wen Rogoff gemeint haben könnte (Übersicht Level 3 assets).

Wenn man sich also vergegenwärtigt, dass vielleicht demnächst mehrere Banken ihr operatives Geschäft (zwangsweise) zum Verkauf anbieten, ist zu verstehen, warum sich die Verkaufsverhandlungen bei der Postbank im Moment etwas hinziehen. Vielleicht warten potentielle Käufer auf zukünftige Schnäppchen aus einer Insolvenzmasse bzw. Notverkauf. Das würde sich so oder so auf den Kaufpreis der Postbank auswirken. Es könnte auch sein, dass potentielle Käufer nasse Füße bekommen, weil deren Eigenkapital vor der herannahenden Kreditkrise nicht mehr ganz so üppig aussieht und sie sich die Peinlichkeit ersparen wollen, ihre Aktionäre plötzlich mittels einer Kapitalerhöhung anpumpen zu müssen.

Das kann bei fallenden Börsenkursen ja sehr unangenehm werden, wie wir bereits bei Merrill Lynch gesehen haben (Grafik zum Post von WGN, Mish Death Financing Spiral). Und Fannie und Freddie warten immer noch auf bessere Kurse, bevor sie eine Kapitalerhöhung durchführen wollen. Hat jemand vielleicht eine Zeitmaschine? Zielpunkt wäre Oktober 2007 (Kurs Freddie).

Also da hält man sein Pulver lieber trocken. Alles jedenfalls keine Gründe, um jetzt bei der Postbank einzusteigen. Aber die Konsolidierung wird kommen. Bei fallenden Margen und Einnahmemöglichkeiten wird es zwangsläufig zu einer Konzentration kommen müssen. Es sei denn, man findet nach der New Economy Bubble und der Housing Bubble eine nächste tolle Möglichkeit "Gewinne" und Provisionen zu produzieren. Zurzeit eher unwahrscheinlich. Bei langfristig niedrigeren Einnahmen sinken auch die Kurse. Also bleibt nur die Konsoldierung, um mit mehr Marktmacht höhere Margen durchzusetzen und Kosten zu sparen. Das sieht ja auch Herr Rogoff für die USA so kommen. Nur wahrscheinlich erfolgt diese Konsolidierung zu anderen als den jetztigen Preisen. Die Schnäppchenjäger warten schon.

It´s the deflation blues, man, it´s the deflation blues: "Hey kids, welcome to deflation, the credit crunch is going to chance the nation." Video Youtube

Deflation auch beim Telegraph.

Ich nehme noch ein Stück Nuss-Sahne-Torte, solange es noch welche gibt.

Euer Kuchenjunkie


2. Update 19.08.08: Die sog. "Qualitätspresse" berichtet jetzt auch. Naja, wie gesagt nicht zuerst, aber immerhin wird eine Äußerung eines IMF-Ökonomen nicht ignoriert. FAZ, Spon,

Montag, 18. August 2008

Systematischer Betrug bei US-Immobilien

Was soll man eigentlich davon halten, wenn der Verkäufer einer Immobilie dem Käufer bestimmte Rabatte einräumt? Eigentlich müsste der Käufer doch eher ein Interesse daran haben, dass der Kaufpreis reduziert wird. Nicht unbedingt in den USA. Hier erhält der Käufer statt dessen ein paar Zugaben. Das konnte ein Fernseher, Bargeld oder auch ein Auto sein. Auf diese Weise kann die Kreditsumme schon mal um 100.000 Dollar höher ausgefallen sein. Diese Tatsache wurde dem Hypothekenkreditkäufer natürlich nicht gesagt, der davon ausging, dass der Kaufpreis und somit sein Kredit allein für das Haus bestimmt war.

Das war scheinbar ein ganz spezielles Pay-back-System. Und wer kann schon ablehnen, wenn es beim Bezahlen heißt: "Sammeln Sie Punkte"?

Das FBI ermittelte 2003 in weniger als 10.000 solcher Immobilienbetrugsfällen. In 2007 stieg die Zahl auf über 40.000 Fälle, berichtet das WSJ. via Big Picture


Siehe auch einen weiteren Zeitungsartikel zum Thema Preisverfall beim Orlando Sentinel: Kaufpreis der Immobilie 380.000, die jetzt geschätzt noch 125.000 bringt. Das ist hoffentlich ein extremer Einzelfall.

Appraisal oversight 'broken'

Florida mortgage regulator resigns under fire

Zusammenfassung der Kreditkrise als Video

Die International Herald Tribune fasst die Ereignisse des letzten Jahres in knapp 4 min. zusammen.

Video

Der (Kau-) casus, Russland und die Nato

casus belli?

Zur Situation in Georgien und den benachbarten Staaten nimmt der Economist per Cartoon Stellung.

Update 18.08.08: Über die möglichen Hintergründe, Ursachen und Folgen der Georgien-Krise berichtet Telepolis in einem sehr informativen Artikel. Dabei wird auch auf die Propaganda-Schlacht eingegangen.

Ebenfalls kritisch zum westlichen PR-Spin: Spiegelfechter

Samstag, 16. August 2008

Links 17.08.2008

NYT portraitiert den Meister der Finanzkrise: Dr. Doom by NYT
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Der bilanzierte Wahnsinn der Finanzkrise: Ausmaß der Level 3 (Junk-) Assets hier als Grafik.

Eigentlich sollte die entsprechende Bilanzregel durch das FASB geändert werden, wie ich bereits hier geschrieben habe. Aber nun hat man offenbar die Anregung u.a. von Ackermann aufgegriffen und sich dazu entschlossen, die Bilanztrickserei mit Level 3 assets erst zum 01.11.2009 abzuschaffen. Es scheint so, als wolle man noch etwas warten, bis man die Zombies den tödlichen Tageslichtstrahlen der Wahrheit aussetzt.
Oder erwartet man vielleicht bis November 2009 das Eintreffen eines "Black Swan"?
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Der Streit Inflation oder Deflation geht weiter bei naked capitalism und bei Economist´s View
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Fannie Mae und Freddie Mac: Jeweils 50 Mrd negatives Eigenkapital laut Barron´s (Volltext) via Big Picture (und nicht zusammen 50 Mrd, wie ich ursprünglich schrieb)
Mish und Egghat berichten ebenfalls.

Das Ausland hält sich bei aktuellen Neuemmissionen bedeckt, da nicht sicher ist, wie die Regierung den beiden Banken helfen wird. Da weniger Kapital in den Markt fließt, steigen die Zinsen. Die von Phony Mae und Fraudy Mac emmitierten Anleihen bringen zwischenzeitlich 2,38 % höhere Zinsen als US-Staatsanleihen. Und das, obwohl die Regierung erklärt hat, wie wichtig das Überleben der beiden Institute ist und für deren Unterstützung einen Blanko-Scheck vom Senat bekommen hat. Vertrauen sieht anders aus. via naked capitalism

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Lehman will sich von seinem gesamten Immobilien-Portfolio im Wert von $ 40 Mrd trennen und an Hedgefonds verkaufen. Laut Timesonline wird dabei ein Verlust für Lehman in Höhe von $ 5 Mrd Dollar erwartet. Wie sich das Portfolio genau zusammensetzt, wird nicht berichtet. Reuters geht von ca. 30 Mrd Hypotheken und MBS sowie ca. 10 Mrd an Immobilien aus, bezieht sich dabei aber zu Unrecht auf den Artikel bei Timesonline.

Update 18.08.08: FTD und egghat berichten ebenfalls.

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Die Abschreibungen auf Subprime-Kredite haben mittlerweile insgesamt die $ 500 Mrd-Marke überschritten. Der IKB kommt dabei die zweifelhafte Ehre zu, den 7. Platz unter den Banken mit den höchsten Verlusten einzunehmen. via Bloomberg

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Russland will seine baltische Flotte wieder mit Nuklearsprengköpfen ausstatten als Antwort auf die Raketenabwehrpläne der USA. Nuklearwaffen könnten wieder auf westliche Ziele gerichtet werden, heißt es bei den Russen. Die Drohungen gehen gegen Polen, Tschechien, aber auch gegen die Ukraine, die sich gegen die Schwarzmeerflotte der Russen in
Sewastopol wendet und auch dem Rakentenabwehrprogramm beitreten will. via timesonline

Freitag, 15. August 2008

Buchempfehlung "Black Swan"

Aus meiner losen Reihe "Empfehlungen für Medien, deren Inhalt ich nicht genau kenne" heute: The Black Swan von Taleb.

Was ist ein "black swan"? Mit dieser Frage beschäftigt sich Nassim Nicholas Taleb (Link führt zu seiner -ähm- etwas unübersichtlichen Homepage). Kurz gesagt ist es ein extrem seltenes Ereignis, das nicht vorhergesehen werden kann. Taleb ist kein Anhänger von der Gauß´schen Normalverteilungskurve. Er meint, diese Denkweise führe bei vielen Entscheidungen in die Irre. Er denkt in Extremen.

Eine seiner Aussagen: Die Zukunft wird anders sein als bislang.
Dies hat allerdings auch schon meine Oma erkannt, die immer sagt: "Junge, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt." Man wünscht sich, dass die Mathematiker, die diese elenden CDO-Modelle erfunden haben, dieses Buch gelesen hätten. Denn offensichtlich hatten sie niemanden in ihrer Verwandschaft mit so viel Lebensweisheit wie meine Oma.

Außerdem noch ein schönes Zitat von Taleb: It’s not a good idea to take a forecast from someone wearing a tie. Nie war dieser Rat wichtiger und richtiger als in der heutigen Zeit.

Diesen und weitere Ratschläge von Taleb gibt es bei BigPicture und hier eine Zusammenfassung des Buches. Es scheint, dass bereits J.M. Keynes eine ähnliche Einstellung wie jetzt Taleb zum "black swan" hatte (via Weissgarnix).

Sein Buch "Black Swan" erscheint im November 2008 auf Deutsch. Ich werde es mir dann kaufen und nicht bereits jetzt auf Englisch, weil ich mir Mathematik auf Englisch doch nicht so ganz zutraue.

Video Buchvorstellung (lang, aber recht unterhaltsam)

Video Auftritt bei Comedy Central

Nachtrag 7.12.2008: Interview mit Charlie Rose:

Nachtrag 17.09.2008: Hier noch ein Link auf the edge

Donnerstag, 14. August 2008

Subprime Karaoke

Und mal wieder ein Video. Dieses Mal Karaoke. Es ist ein weiterer Versuch das absolute Entsetzen und die Wut der Amis darüber aufzuarbeiten, wie sie systematisch von einer ganzen Branche über den Tisch gezogen wurden. Gleichzeitig lenkt es davon ab, dass die Leidtragenden der Krise allzu leichtgläubig auf das Versprechen der Verkäufer reingefallen sind, schnell und ohne Arbeit mit Immobilien reich zu werden:


Hummer geht, Smart kommt

Die Zeiten ändern sich. Auch und gerade in den USA.

Über die Schwierigkeiten bei GM habe ich bereits geschrieben. Besonders betrifft das die Marke Hummer. Wie die Veränderungen in der Realität aussehen, wird hier sehr schön fotografisch festgehalten.

Via CR

Banklehre und Nostalgie

Allen Lesern, die vielleicht Anfang der 90ér Jahre mal eine Banklehre in Köln absolviert haben, möchte ich folgendes Buch noch einmal in Erinnerung rufen. Über diesem Buch habe ich damals oft gebrütet. Ich darf insbesondere auf die Veränderung bei den Autoren aufmerksam machen.

Kommentare?

Die Abneigung der Banken Verluste auszuweisen

Es gibt eine alte Börsenweisheit, die da lautet: In guten Zeiten sind die Bilanzen besser als sie aussehen und in schlechten Zeiten schlechter als sie aussehen.

Dass da was dran sein muss, sieht man daran, wie "kreativ" zurzeit die Bankbilanzen aufgestellt werden. Mit Gläubigerschutz hat das immer weniger zu tun (Stickworte sind "off-balance" und "R3" Anlagen: marked to model/matrix, wenn kein Markt mehr vorhanden ist, der einen Kurs/Marktwert zustande kommen läßt, suche ich mir einen Wert aus, der mir passt).

Diese Kreativität bzw. Unlust Verluste auszuweisen schlägt sich auch in der Tendenz der Banken nieder, Immobilien in ihre Bilanz aufzunehmen, die als Sicherheit für Kredite dienten. Bei einer Verwertung der Sicherheit würden Verluste drohen, da der Ersteigerungserlös den Kredit vermutlich nicht abdeckt. Also spart man sich das Desaster, behält die Immobilie und hofft, dass die Preise wieder steigen. Damit ähneln Bankaktien immer mehr Immobilienaktien (REIT), worauf ich in diesem Beitrag bereits aufmerksam gemacht hatte.

Auf diese Entwicklung weist auch ein Beitrag von Immobilienblasen hin.

Ich nehme noch ein Stück Sacher Torte, solange es noch welche gibt.

Gruß Kuchenjunkie

Mittwoch, 13. August 2008

Video: Barry Ritholtz von Big Picture




Statements:

1. Dow Jones wahrscheinlich unter 10.000 Punkten

2. In den USA droht die tiefste Rezession seit Jahrzehnten

Crashkurs Statistik

Chris Martenson zeigt in seinem Video, wie die USA immer wieder zu beeindruckender wirtschaftlicher Stärke finden. Dank ihrer Statistiken.

Die Kreativität der Amerikaner bei Bilanzen haben wir ja schon bei ENRON erleben dürfen. Aber man darf da natürlich nicht auf der Mikro-ebene stehen bleiben. Wenn schon, dann muss man es auch auf der Makro-Ebene durchziehen.

Ebenfalls zu diesem Thema berichten: Zeitenwende, Immobilienblasen

Dienstag, 12. August 2008

Watergate für Bush?

Der ehemalige Irakische Geheimdienst-Chef wurde angeblich von der CIA bezahlt und gesteuert. Ein gefälschter Brief von Tahir Jalil Habbush stellte die (falsche)Verbindung zwischen dem Irak und Al Quida sowie zur Atomwaffenproduktion her. Dies war bekanntlich die offizielle Begründung für den Irak-Krieg.

The Forged Iraqi Letter: What Just Happened? by Ron Suskind, Huffington

Ron Suskind ist Purlitzer Preisträger und hat die Bush Administration in der Vergangenheit hart attakiert.

Jetzt hat auch die FT die Geschichte gebracht: Whispers of a Watergate for Bush

Wie die Welt zum Irak-Krieg geführt wurde, wird mit dieser Dokumentation gezeigt.

Kommt eine zweite Abschreibungswelle bei Alt-A Krediten Ende 2009?

Der Peak an Subprime-Abschreibungen könnte diesen Sommer erreicht sein und die Subprime-Krise damit langsam abebben. Jedoch droht neues Ungemach von den Alt-A ARM Hypotheken. Die teaser rates von vielen dieser Kredite laufen erst Ende nächsten Jahres aus. Dann könnte es wiederum erheblichen Abschreibungbedarf geben. Da diese Kredite nicht so hohe Zinsen abwerfen wie Subprime, wurden nicht so viele CDO daraus gemacht. Die CDO wurden möglichst an Anleger weiter gereicht. Dies ist anscheinend bei Alt-A nicht so häufig geschehen. Diese Kredite schlummern daher hauptsächlich noch in den Bankbilanzen.

Der Prozentanteil von diesen Alt-A Krediten mit Zinsänderung liegt in der Spitze bei lediglich ca. 1,5 % pro Monat. Im Gegensatz dazu lag der Rekordanteil an Subprime-Krediten mit einer Zinserhöhung bei 4 % pro Monat (Sommer 2008). Quelle CR

Die teaser rates (Lockzinsen) scheinen also bei Alt-A nicht so verbreitet gewesen zu sein. Prozentual droht daher weniger Gefahr. Fraglich dürfte bleiben, welches Volumen auf diese Alt-A Kredite mit teaser rates entfällt. Sollten sie im Schnitt wesentlich größer sein als Subprime-Kredite, könnten nochmals empfindliche Abschreibungen drohen. Es wird so oder so spannend werden, inwieweit sich der Immobilienmarkt bis Ende nächsten Jahres erholen kann. Nur bei einer wesentlichen Erholung werden sich Abschreibungen vermeiden lassen. Bei sich eintrübender Konjunktur und höherer Arbeitslosigkeit sollte der Druck auf die Preise hoch bleiben.

Hypothekenschuldner, deren Haus schuldentechnisch unter Wasser steht, könnten sich dann in 2009 abermals dazu entschließen, sich von ihren Schulden zu lösen und einfach das Haus samt Schulden aufzugeben (walk away). Eine zweite Abschreibungswelle dürfte den angeschlagenen Bankbilanzen schwer zu schaffen machen. Denn neben den Wohnhaushypotheken gibt es noch die anderen Baustellen: Gewerbeimmobilien, Unternehmenskredite, Verbraucherkredite, Kreditkarten, etc.

Zur weiteren Information empfohlen:
Die zwölf Schritte der Finanzmarkt-Schmelze bzw Anatomie einer Finanzkrise von N. Roubini: Original englisch via naked capitalism oder die Zusammenfassung auf deutsch via project syndicate. Die Analyse stammt aus dem Februar 2008. Roubini ging von mindestens 1 Billion Dollar Abschreibungen aus. Mittlerweile geht er eher von 2 Billionen aus. Bislang sind angeblich Kredite in Höhe von 500 Mrd abgeschrieben und Kapitalerhöhungen in Höhe von 350 Mrd durchgeführt worden.

Darauf noch ein Stück Torte, solang es noch welche gibt.

Euer Kuchenjunkie

Links 12.08.2008

JPMorgan Chase muss Verluste bei Hypotheken in Höhe 1,5 Mrd innerhalb von 2 Monaten hinnehmen. Die Aktie hat den höchsten Tagesverlust seit sechs Jahren und fällt um fast 1o % auf knapp $ 38.

"This is as close to the perfect storm as the bank can get,'' sagte Richard Bove, Analyst von Ladenburg Thalmann & Co

"U.S. banks have tightened lending terms on all major loan categories during the previous three months", laut Quartalsbericht der FED gestern.

by bloomberg
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Freddie Mac said it will not purchase subprime mortgages secured by properties in New York state with note dates on or after Sept. 1.

by WSJ

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"significant doubt on our ability to continue as a going concern"

"... our regulators are continually monitoring our liquidity and capital adequacy. Based on their assessment of our ability to continue to operate in a safe and sound manner, our regulators may take other and further action, including assumption of control of the Bank, to protect the interests of depositors insured by the FDIC."

aus dem Geschäftsbericht der Vineyard National, Aug 11, 2008 via CR

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"... the OTS, the Bank’s principal regulator, has also imposed the following limitations on the Holding Company and the Bank:
...
Downey is subject to higher regulatory assessments and FDIC deposit insurance premiums than those prevailing in prior periods"

aus dem Geschäftsbericht der DOWNEY FINANCIAL Corp. August 11, 2008 via CR

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Montag, 11. August 2008

Links 11.08.2008

This credit crisis is like the plague and nobody is safe yet, Telegraph

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Lost Sovereignity
, New York Post:

Die Protektionisten in den USA melden sich wieder zu Wort. Wegen der Immobilienkrise käme es zur Landnahme durch ausländische Fonds.

Man beginnt Stimmung gegen ausländische Investoren zu machen. Dabei dürften mehr Inländer als Ausländer von dieser Entwicklung profitieren. Man sollte genauer hinschauen und fragen "cui bono"? Ausländer als Sündenböcke zu präsentieren, ist zu billig. Bereits 2006 hat man sich gegen die Übernahme von amerikanischen Hafengesellschaften durch den Staatsfonds von den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai Ports World) gewendet. US-Präsident Bush drohte mit seinem Veto gegen den Verkauf. Dieser wurde dann abgesagt. Jedoch werden die USA begreifen müssen, dass das Ausland seine Waren nicht mehr gegen billiges Papier hergeben will, sondern gegen harte "assets". Vorbehalte gegen die SWF gibt es aber nicht nur in den USA, sondern auch in bei den anderen G7 Staaten. Finanzminister Steinbrück äußerte ebenfalls Bedenken. Laut Roubini läßt sich ein Finanzprotektionismus wohl nicht vermeiden (project syndicate).

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Israeli pre-emption better than Islamist cure, Asia Times:

Iran und Pakistan seien zwei muslimische Monster. Iran könnte bald den entscheidenden Schritt Richtung A-Bombe machen und der muslimische Revanchismus in Pakistan unterstütze den Terror in Indien und Afghanistan. Ob die Türkei zu einem dritten Monster wird, ist offen und hängt davon ab, ob der islamische Coup im Land gelingt. Israel stünde vor der Entscheidung, jetzt einen preemptiven Schlag gegen Iran zu führen. Aber es fehlt Israel an einer entschlossenen Führung. Die Situation ähnel der von Europa vor dem WW I. Es drohe ein regionaler Krieg.

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"Bush will be remembered as the most fiscally irresponsible president in our nation's history", Democrat Kent Conrad of North Dakota via boston.com

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US-Finanzminister Paulson auf CNBC über Fannie und Freddie:





" ... we have no plans to put money in either thoose institutions (Fannie, Freddie),,," (2:28 min.)

"... the country will now be able to focus looking ahead at the systemic risk. And I think it will be very difficult for someone to argue, there isn´t a systemic risk." (5:05 min.)

Sonntag, 10. August 2008

Update: Kommt ein perfekter Sturm?

Kurze Info:

Ich habe den Artikel "Kommt ein perfekter Sturm?" im zweiten Teil um einen wesentlichen Gedanken von "London Banker" zu den Folgen einer Deflation ergänzt, der mir zu wichtig war, um ihn nur zu verlinken. Daher habe ich ihn direkt zitiert.

Kommt ein perfekter Sturm?

Firmenkredite scheinen demnächst in den Blickpunkt der Finanzwelt zu geraten. Die Ausfallrate soll in den nächsten 12 Monaten auf 6,3 % steigen, vielleicht sogar auf 10%, sollte die US-Wirtschaft in eine langwierige Rezession abdriften. Dies berichtet die FT unter Berufung auf Moody´s.

“The storm is gathering for default rates moving up,” said Kenneth Emery, Moody’s director of corporate default research.
Die Auswirkungen betreffen angeblich in erster Linie die USA. Fragt sich nur, ob dieser Sturm, der sich da zusammenbraut, vielleicht ein perfekter Sturm werden könnte. Vielleicht zu perfekt für das gesamte Finanzsystem.

Aber bislang war es ja auch immer so, dass alle Finanzinstitute absolut solide waren. Bis sie dann auf einmal doch -ganz überraschend- zusammenbrachen. Jedes Schneeballsystem bricht irgendwann einmal zusammen, wenn kein frisches Kapital mehr zufließt.

Zum Thema Rezession und Kreditausfall (speziell CRE Commercial Real Estate) hatte ich ja bereits berichtet. Und dann möchte ich noch unbedingt auf einen sehr lesenswerten Artikel hinweisen, den London Banker abseits des üblichen Mainstreams über Deflationsgefahren geschrieben hat. So sagt er, dass Deflation viele Annahmen in Frage stellt, die im Zusammenhang mit Inflation gültig sind: Eigentum ist ein sicheres Investment. Mit Aktien ist man langfristig auf der sicheren Seite. Staaten gehen nicht pleite. Und jetzt kommts:
"When people are forced to reconsider these cherished touchstones of their financial beliefs, they will also reconsider the cherished notions of their political beliefs. It was under similar conditions that nations in the past embraced racial hatred, ethnic divisions, discrimination against gender/sexual preference, economic imperialism and war as a means of directing public discontent away from threatened elites."
Und genau dies ist der Punkt: Die wirtschaftliche und politische Elite hat versagt. Ich kann mir nur sehr, sehr schwer vorstellen, dass dies auf Leichtfertigkeit zurückzuführen ist, oder dass es sich um eine unbeabsichtigte Folge einer verfehlten Wirtschaftspolitik handelt. Es gab verantwortungsvolle Politiker, die entsprechende Gesetze erlassen wollten, um moral hazard zu verhindern. Doch sie wurden ausgebremst. Im Gegenzug wurden die Sicherungen, die man als Konsequenz aus den Vorgängen von 1929 eingebaut hatte, wieder aufgehoben (Stichwort: Glass-Steagall-Act). Ganz zu schweigen von der ablehnenden Haltung gegenüber der Einführung neuer notwendiger Regularien für Hedgefonds. Dieses Desaster war abzusehen. Die Zeichen stehen auf Sturm.

So. Jetzt gehe ich erstmal ein schönes Stück Kuchen essen. Wer weiß, wie lange es noch welchen gibt.

Euer KJ

PS: Wider Erwarten ist es an der bank failure-Front ruhig geblieben. Die FDIC hat bis jetzt (10.08.08) keine PM über Bankenschließungen veröffentlicht. Vielleicht wollte die Bankenaufsicht die Olympia-Eröffnungsfeier nicht verpassen. Aber auch diese Spiele sind irgendwann wieder vorbei. Ich werde weiter berichten.

Samstag, 9. August 2008

Links 09.08.2008

Noch ein Online-Casino. Wer braucht so was jetzt?

Acht sahen die Krise kommen, acht andere nicht.
CNN Money

Und beim englischen Telegraph gibt eine gute Zusammenfassung von Ambrose Evans-Pritchard zu den Ursachen der Finanzkrise: Die jahrelang zu niedrigen Zinsen von Greenspan und Bernanke und die zu lasche Bankenaufsicht. Das doppelte Defizit der USA, das von den BRIC in Höhe von mittlerweile 6 Billionen Dollar finanziert wurde. Die nur scheinbar gezähmte Inflation, die durch das massive Handelsdefizit gedrückt wurde, da billige Güter import werden konnten, da China die Wähurng künstlich niedrig hielt. Gleichzeitig suchte das Kapital nach attraktiven Zinsen, die es letztlich bei den Sub-prime-Anleihen zu finden glaubte. Eine Nationalisierung von Banken stehe an. Die Politik werde die Schuld dem Kapitalismus zuschieben, obwohl die Politik selbst Schuld sei. Folge werde eine Rückkehr des Sozialismus sein.

Als Grundursache macht er moral hazard aus:

They had no REAL RISK, because their bets would be covered by government bailout.
How many of you would not make major bets in futures markets on margin, if you knew, when it came time to pay when you lost, you would not have to cover your loses? No doubt not all, but many, many people would.
This is exactly what happened. Crazy bets were made seeking high payoffs -- and the losses are being socialized via bail outs, inflation, nationalizations...
I would love the chance to open a house account in VEGAS with someone else holding the bag if I had a losing run...

Ich könnte es nicht besser beschreiben!

Alle Artikel des Telegraph zum Thema.

Freitag, 8. August 2008

Trau, schau wem

Ein Beispiel, warum man nicht alles glauben soll, was Journalisten so schreiben, findet man hier. Über die möglichen Interpretationen des Pending Home Sales Index.

Eine Menge weiterer Beispiele findet man in dem Buch "Der große Crash 1929".

first they ignore u,
then laugh at you and hate you,
then they feight you than you win,

when the truth dies, very bad thinks happen,
they´re being heardless, again.

I know its coming, there´s gonna be violence...

(R.W.)

Thank God, its friday!

Endlich Wochenende. Überall in Gallien lassen die Arbeiter und Angestellten den Streß der Arbeitswoche hinter sich. In ganz Gallien? Nein, eine kleine Gruppe unermüdlicher FDIC-Mitarbeiter wird sicherlich auch dieses Wochenende dazu nutzen, ein paar bankrotte Banken zu übernehmen. Mal sehen, wie viele es diesmal sind. Bei noch 700 offenen Baustellen, werden die Jungs von der FDIC wohl noch etliche Überstunden an Wochenenden schieben müssen. Bis ihnen das Geld ausgeht. Aber man ahnt ja schon, wie die US-Regierung auch dieses Problem elegant lösen wird.

Naja, alles nicht so schlimm. Wird schon wieder, würde der Herr CÖ von der FTD wahrscheinlich sagen. Aber wahrscheinlich hat er auch noch nie, nie, nie dieses Bild gesehen.

Dort in den USA scheint man die Sache trotzdem mit Humor zu nehmen: Der Song "Sitting on the doc of the bay" in der neuen Version als "Lyin' on the Docs 'bout My Pay". Das nenne ich Haltung. Oh man, it´s the subprime blues, ach nein, jetzt es ja bereits der Alt-A prime-blues.

Donnerstag, 7. August 2008

Deutsche mutiert zur Spielbank

Das ist ja wohl echt nicht wahr. Die Deutsche Bank hat einen Kredit an ein Casino vergeben, der jetzt notleidend geworden ist. Es handelt sich um das Cosmopolitan. Anstatt jetzt das Casino zu verkaufen, hat man sich wohl dazu entschlossen, die Hütte selber zu betreiben bzw. von MGM betreiben zu lassen. Dabei hat MGM doch nun schon genug mit dem City Center zu tun, das ebenfalls zu scheitern droht.

Bloomberg

Die Taktik der DB, die wohl dahinter steckt, ist klar: Man will nicht jetzt verkaufen zu den gefallenen Preisen, sondern wartet auf bessere Zeiten. Wenn sie da mal nicht ziemlich lange warten müssen. Auch bei Freddie Mac wartet man ja mit der Kapitalerhöhung, bis der Börsenkurs der Aktie sich wieder erholt hat. Ja, ja.

Vielleicht kann die DB ja demnächst als Immobilienaktie REIT gehandelt werden, wenn die das mit den anderen notleidenen Objekten auch machen? Und was wird erst los sein, wenn die LBO-Kredite notleidend werden. Wird die DB dann ein Mischkonzern?

Weissgarnix berichtet ebenfalls.

Hier ist eine kleine Übersicht von den Problemfällen in Vegas:

Tropicana: Casino-betreiber ist pleite.

Leider finde ich nicht mehr den Artikel im Netz, der besagt, dass die Deutsche Bank eine zugesagte Finanzierung verweigert hat und sich daher eine Konventionalstrafe von ca. 500 Mio Dollar eingehandelt hat. Das Hotel hätte renoviert werden müssen, da sich die Gäste über Insekten beschwert hatten.

Cosmopolitan (bereits im Januar)

"Yesterday, Ian Bruce Eichner, the developer of a twin-tower casino resort in the heart of Las Vegas, defaulted on a $760 million loan from Deutsche Bank AG after he failed to get refinancing. The default on the loan supporting the $3 billion Cosmopolitan Resort Casino is a signal of trouble for Mr. Eichner, who gained notice during an earlier real-estate downturn in the early 1990s when he lost several projects in New York City."


City Center

"MGM Mirage and Dubai World are late in raising as much as $3.5 billion for their $11.2 billion CityCenter project in Las Vegas because banks saddled with debt to casinos and hotels are wary of making new loans.

Deutsche Bank AG and Credit Suisse Group, the Zurich-based bank that advised Dubai World last year when it invested $5.1 billion in MGM, are among the holdouts, bankers with knowledge of the matter said. Funding was supposed to be completed by the end of June, MGM Chief Financial Officer Daniel D'Arrigo told analysts in May. President James Murren said Frankfurt-based Deutsche Bank has been part of every MGM loan since 1998."

Echolon

"The weakening gambling industry and tightening capital market are leaving clear tracks in Las Vegas, where casino operator Boyd Gaming Corp. announced Friday that it will stop work for nine months to a year on a $4.8 billion mega development.

The Echelon - slated to include a 140,000-square-foot casino, nearly 5,000 guest rooms in five hotels, two theaters and about 750,000 square feet of meeting and exhibit space on 87 acres - joins several suspended projects serving as reminders of the troubles facing Sin City's gambling market.

...

While this delay could be a positive for Boyd's equity value the underlying problem of a strained consumer and tight capital markets remain," said Goldman Sachs analyst Steven Kent. "We continue to believe that the downturn should continue throughout the remainder of 2008 and into 2009"

Roubini sagt Rezession für G7 voraus

Und hier wieder neue Hiobsbotschaften von einem der Gurus der Finanzkrise: Nouriel Roubini. Ich habe ihn schon ein paar Mal verlinkt, wie ihr wisst. Sein neuestes Statement läßt sich so zusammenfassen:

Die G7 werden kurzfristig eine Rezession erleben. Dazu kommt der Rest der Eurozone, Estland, Lettland, evtl. Süd-Ost-Europa und Neuseeland. Eine weltweite Rezession (-2,5 % weltweit) läßt sich Mitte 2009 nur noch knapp vermeiden.

Quelle mit Video Roubini auf CNBC

Bislang hat er, glaube ich, immer nur von einer Verlangsamung des weltweiten Wachstums gesprochen. Es ist das erste Mal, dass er von einer weltweiten Rezession spricht. Roubini´s Prognosen waren immer recht vorsichtig. Bislang waren die Ergebnisse immer noch schlechter als seine düsteren Vorhersagen.

Darauf erstmal ein Stück Kuchen. Solange es noch welchen gibt.

Gruß KJ


Update: Mish sieht eine lange L-förmige Rezession auf die USA zukommen.

Update 08.08.2008: Es gibt natürlich jemanden bei der FTD, der das alles viel entspannter sieht. Lesen auf eigene Gefahr.

Mittwoch, 6. August 2008

Quote of the day

Hier kommt ein Zitat von John Paulson.

John Paulson ist der erfolgreichste Hedgefondsmanager des letzten Jahres, der extrem von der Subprime-Krise profitiert hat, da er auf den Crash spekuliert hat. Sein persönlicher Gewinn wird mit 3,5 Mrd angegeben.

Paulson wird bei BigPicture zitiert:
As the economy weakens, we expect credit costs will continue to rise, resulting in weaker financial earnings, the need for additional capital and lower stock prices for financials.

Disclaimer: Äußerungen von "interessierter" Seite sind mit Vorsicht zu genießen. Ich teile jedoch grundsätzlich seine Skepsis. Aber es wird in nächster Zeit vielleicht noch mal eine Bärenjagd geben.

Links 06.08.2008

At Freddie Mac, Chief Discarded Warning Signs NYT

Deutsche Wirtschaft schrumpft von SZ
Kommentar von Weissgarnix

In den USA brechen die Steuereinnahmen ein von Zeitenwende
Haushaltslücke der Einzelstaaten in den USA erreicht im Durchschnitt 9,5%; Spitze ist Californien mit 21,3 % cbpp

And So It Begins - The NEXT Implosion by MarketTicker
Die nächste Abschreibungswelle bahnt sich an. Diesmal bei Alt-A.
Liar Loans mit 500% überzogenen Einkommensangaben.

zum gleichen Thema MrM:
UBS AG, suggests that defaults on option ARMs originated in 2006 could be as high as 48%, slightly higher than its estimate for defaults on subprime loans by Mr Mortgage
Ausfallrate bei opt-arm ungefähr so hoch wie bei subprime. Da das Gesamtkreditvolumen höher ist als bei Subprime, wird die zweite Abschreibungswelle noch heftiger werden. Das dürfte dann der FDIC den Rest geben.

Miami Residents Live In Nearly Condemned Condos by Mish
leerstehende Condos verschärfen das Problem für die zahlenden Bewohner

US-Kreditkarten auf Subprime-Kurs?
by telepolis

Neuigkeiten im Fall SocGen: Der Skandal hat gerade erst begonnen

Händler Jérôme Kerviel von der Société Générale war ja bereits als übler Einzeltäter auserkoren worden, der der Bank einen Schaden 5 Mrd EUR durch üble Spekulationen zugefügt haben soll. Kerviel, der Lee Harvey Oswald der SocGen. Er selbst behauptet, dass er mit Wissen der Vorgesetzten gehandelt hat und sein Vorgehen abgesegnet worden ist. Inzwischen wird gegen einen weiteren ehemaligen Mitarbeiter ermittelt. Zeit

Vielleicht wurde auch einfach nur ein Sündenbock gesucht, den man vorweisen kann, um den exorbitanten Spekulationsverlust zu erklären? Dies ist natürlich reine Spekulation von mir.

Die Anwältin von Kerviel fordert, dass die Buchhaltung auf Manipulationen untersucht werden soll: "Diese Affäre lässt sich einfach zusammenfassen: So lange die Société Générale Geld verdient, ist alles in Ordnung. Ab dem Moment, in dem die Bank fürchtet, sie könne Geld verlieren, wird Kerviel für alle Unglücke verantwortlich gemacht." Welt

Apropos Spekulation:
In der jetzigen Situation würde ich keiner, absolut keiner Nachrichtenquelle mehr unbedingt vertrauen. Selbst diesem Blog kann man als Leser nicht unbedingt trauen. Die hier wiedergegebenen Informationen könnten von interessierter Seite absichtlich gestreut sein. Ich bemühe mich, offensichtlichen Quatsch und nutzloses Blendwerk rauszulassen. Aber letztlich muss sich jeder selbst fragen, was er glauben will und was nicht. Dem geneigten Leser wird es daher sicherlich nicht entgangen sein, dass meine Verlinkungen auf Zeitungen wie FAZ, FTD, SZ, Welt (darf man KStA als Zeitung bezeichnen ? ) sich in Grenzen halten. Vor allem wenn es Analysen und Kommentare betrifft. Dies hat einen Grund.

Über die Qualität unserer Presse habe ich bereits geschrieben. Aber bei Egghat , Weissgarnix und DonAlphonso findet man weitere abschreckende Beispiele. Über den dort u.a. zitierten Artikel in der FTD von Herrn Fricke habe ich mich auch aufgeregt.

Für manche Kommentatoren braucht man sogar eine Übersetzungshilfe, die einem sagt, was der Autor wirklich meint. BigPicture

Es stehen jetzt erstmal interessante olympische Wochen an. Ich wette, dass in dieser Zeit äußerst wichtige Ereignisse stattfinden bzw. Entscheidungen getroffen werden. Und die werden nichts, aber auch rein gar nichts, mit Sport zu tun haben. Weiß jemand, an welchem Tag das 100m Finale der Herren stattfindet? Peking wird aber ein riesen Fest werden. Für alle. Da bin ich sicher.

Noch einen Schlag Sahne, bitte. Solange es noch welche gibt.

Euer KJ

Update:
Noch mehr Einzeltäter. Jetzt auch bei Freddie Mac, die gerade einen weiteren Quartalsverlust in Höhe von 821 Mio berichtet haben. Da soll doch tatsächlich der Vorstand als Einzeltäter operiert haben. Was war noch mal das Gegenteil von Verschwörungstheorie? Einzeltätertheorie? Hier die Meldung mit Verweis auf NYT (unten auf der Seite gibt es immer ein interessantes aktuelles Video. Heute über die Preisstruktur bei Versteigerungen)

Update 2: Hier ist noch eine Geschichte bei egghat, die verdeutlicht, dass man sich nicht unbedingt auf die "Fachpresse" verlassen sollte. Die Geschichte dreht sich um die SdK und Nascacell.
"Mich hat damals bei Nascacell immer gewundert, dass auch Focus Money die Aktie zu 8 Euro, dem Preis der Börseneinführung, empfohlen hat, denn die Aktie roch bei jeder genaueren Analyse ziemlich komisch."

Wer baut demnächst Opel-Fahrzeuge?

Nur ganz kurz:

Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalls innerhalb der nächsten fünf Jahre bei:
GM 86%
Ford 75 %

Wahrscheinlichkeit, dass einer von den großen Drei (General Motors, Ford, Chrysler) bankrott geht liegt bei 95%. Quelle: Mish

Da kündigt sich schon die nächste staatliche Rettungsaktion an. Was macht eigentlich der Börsenkurs von Daimler? Die halten doch noch 20% an Chrysler, so weit ich weiß. Gab es da nicht eine Gewinnwarnung?

Der creditcrunch fordert sein nächstes Opfer.

Euer Kuchenjunkie

Update 06.08.08: Politiker John Dingell fordert die schnelle Umsetzung eines Gesetzes, das die amerikanischen Autohersteller mit 25 Mrd. versorgen könnte, damit sie ihre Produktion auf umweltschonende Antriebssysteme umrüsten können. Na also, da winkt doch schon der bail out. via Bloomberg

FED hält Zinssatz stabil bei 2 Prozent

Ok, das ist das, was wohl alle erwartet haben. Bei der Entscheidung gab es eine Gegenstimme. Nur der Präsident der FED Dallas, Fisher, war für eine Zinserhöhung.
via CR

Während dessen steigen die Zinsen für Unternehmensanleihen und Hypotheken weiter. Das Kapital flieht in Qualität, so dass die Staatsanleihen steigen und deren Zinsen sinken. Außerdem ist man sich immer noch nicht einig, ob es denn jetzt Inflation/Hyperinflation/Stagflation geben soll, oder doch Deflation. Das kommt darauf an, wie man Inflation versteht. Rein geldmengenorientiert oder eher Verbraucherpreisorientiert (Link). Preisverfall bei Immobilien und demnächst bei Aktien spricht für Deflation. Schwacher Dollar spricht für hohe Importkosten, also Inflation. Aber bei einem starken Konjunktureinbruch sollte es eigentlich nicht möglich sein, höhere Verbraucherpreise oder höhere Löhne durchzusetzen. Bei einer weltweiten Abkühlung sollten die Rohstoffpreise, einschließlich Öl, auch eher wieder nachgeben.

Viel interessanter finde ich aber, dass es im Vorfeld der FED-Entscheidung Proteste gab. Wenn es dabei auch allem Anschein nach (noch?) nicht um eine Massenbewegung handelt, so haben die gezeigten Plakate auf jeden Fall mehr Witz als die üblichen Transparente von Ver.di & Co. Meldung mit Foto gibt es hier.

So, jetzt noch schnell eine Nussecke. So lange es sie noch gibt.

Euer Kuchenjunkie

Dienstag, 5. August 2008

Links vom 04.08.2008


"T
he surprise of recent months is not that global economic growth is slowing, but that there is any growth at all. ....

This crisis is different – a once or twice a century event deeply rooted in fears of insolvency of major financial institutions." (Alan Greenspan)

FT: Repel the calls to contain competitive markets by Alan Greenspan
FT: Cost of a wrong turn: The Big Freeze part 2 – the future of banking By John Gapper
WSJ: Dancing the Freakout: Was Jim Cramer Right? by Heidi N. Moore
Year of Lending Dangerously by naked capitalism


Zum Warmwerden

poste ich mal einen Kinofilm-Trailer.

Titel des Dokumentarfilms: I.O.U.S.A.

Dabei handelt es sich um eine Wortschöpfung aus den Begriffen I.O.U und U.S.A. Die Buchstaben IOU stehen für: I owe you. Das ist die amerikanische Bezeichnung für einen Schuldschein. Also ich glaube der Film könnte so ähnlich einschlagen wie die Filme von Michael Moore. Obwohl ich ihn nicht gesehen habe, ist schon alleine der Titel eine Empfehlung wert. Erscheinungsdatum in den USA: August 2008





Außerdem hätte ich zur Feier des Tages noch ein ganz spezielles Video von einem Jim Cramer anzubieten. Jim Cramer ist ein ehemaliger Hedgefondsmanager und in den USA ist er so etwas wie die 3sat Börse bei uns. Und dieser Jim Cramer hatte genau heute vor einem Jahr einen spektakulären TV-Auftritt bei CNBC. Da brach nämlich die US-Finanzkrise los und Cramer flippte in der Sendung aus und schrie den FED-Präsidenten über das Fernsehen an, dass er gefälligst die Banken mit Liquidität versorgen und das Diskontfenster öffnen solle. Hier das Video (5 min.). Schon jetzt legendär...



via Weissgarnix

Darauf erstmal ein Stück Sacher. Wer weiß, wie lange es die noch gibt.

Euer Kuchenjunkie

Montag, 4. August 2008

Themenwechsel im Kuchentester-Blog

Hallo, liebe Kuchenfreunde!

Ja, was haben wir hier schon gemeinsam geschlemmt. Toller Kuchen, tolle Torten, tolle Sonntagnachmittage. Aber was soll ich sagen. Ihr wisst es ja bestimmt auch bereits: Die fetten Jahre sind vorbei!!!

Daher bedarf dieser Blog einer redaktionellen Anpassung:

Weg von der Völlerei, hin zu mehr ernsthafteren Themen. Das entspricht eher den jetzt anbrechenden Zeiten.

Ich werde ab jetzt hier vermehrt über die wirtschaftlichen und politischen Veränderungen Tagebuch führen. Ich mache das einmal für mich, um die Informationen, die ich sammle, besser organisieren zu können. Darüber hinaus würde es mich natürlich freuen, wenn der eine oder andere dieses Blog auch als Informationquelle nutzen möchte. Bislang habe ich die Leute, von denen ich ausging, dass sie das Thema eventuell interessieren könnte, per E-mail informiert. Dabei kam ich mir aber teilweise als Spammer vor. Dieser Blog hat nun für mich den Vorteil, dass er wesentlich unaufdringlicher als eine E-Mail ist.

Wer sich also von ihm angesprochen fühlt, möge ihn nutzen. Besonders würde ich mich über Kommentare von Euch freuen. Dann könnte eventuell auf diese Weise zu bestimmten Themen eine Diskussionsplattform entstehen.

Gruß

Kuchenjunkie


PS: Vielleicht werde ich trotzdem ab und zu noch einen Konditoreibericht einstreuen. Aus guter alter Tradition. Daher behalte den Titel des Blogs auch bei. Wer weiss, wie lange es noch Kuchen gibt?