Der Peak an Subprime-Abschreibungen könnte diesen Sommer erreicht sein und die Subprime-Krise damit langsam abebben. Jedoch droht neues Ungemach von den Alt-A ARM Hypotheken. Die teaser rates von vielen dieser Kredite laufen erst Ende nächsten Jahres aus. Dann könnte es wiederum erheblichen Abschreibungbedarf geben. Da diese Kredite nicht so hohe Zinsen abwerfen wie Subprime, wurden nicht so viele CDO daraus gemacht. Die CDO wurden möglichst an Anleger weiter gereicht. Dies ist anscheinend bei Alt-A nicht so häufig geschehen. Diese Kredite schlummern daher hauptsächlich noch in den Bankbilanzen.
Der Prozentanteil von diesen Alt-A Krediten mit Zinsänderung liegt in der Spitze bei lediglich ca. 1,5 % pro Monat. Im Gegensatz dazu lag der Rekordanteil an Subprime-Krediten mit einer Zinserhöhung bei 4 % pro Monat (Sommer 2008). Quelle CR
Die teaser rates (Lockzinsen) scheinen also bei Alt-A nicht so verbreitet gewesen zu sein. Prozentual droht daher weniger Gefahr. Fraglich dürfte bleiben, welches Volumen auf diese Alt-A Kredite mit teaser rates entfällt. Sollten sie im Schnitt wesentlich größer sein als Subprime-Kredite, könnten nochmals empfindliche Abschreibungen drohen. Es wird so oder so spannend werden, inwieweit sich der Immobilienmarkt bis Ende nächsten Jahres erholen kann. Nur bei einer wesentlichen Erholung werden sich Abschreibungen vermeiden lassen. Bei sich eintrübender Konjunktur und höherer Arbeitslosigkeit sollte der Druck auf die Preise hoch bleiben.
Hypothekenschuldner, deren Haus schuldentechnisch unter Wasser steht, könnten sich dann in 2009 abermals dazu entschließen, sich von ihren Schulden zu lösen und einfach das Haus samt Schulden aufzugeben (walk away). Eine zweite Abschreibungswelle dürfte den angeschlagenen Bankbilanzen schwer zu schaffen machen. Denn neben den Wohnhaushypotheken gibt es noch die anderen Baustellen: Gewerbeimmobilien, Unternehmenskredite, Verbraucherkredite, Kreditkarten, etc.
Zur weiteren Information empfohlen:
Die zwölf Schritte der Finanzmarkt-Schmelze bzw Anatomie einer Finanzkrise von N. Roubini: Original englisch via naked capitalism oder die Zusammenfassung auf deutsch via project syndicate. Die Analyse stammt aus dem Februar 2008. Roubini ging von mindestens 1 Billion Dollar Abschreibungen aus. Mittlerweile geht er eher von 2 Billionen aus. Bislang sind angeblich Kredite in Höhe von 500 Mrd abgeschrieben und Kapitalerhöhungen in Höhe von 350 Mrd durchgeführt worden.
Darauf noch ein Stück Torte, solang es noch welche gibt.
Euer Kuchenjunkie
Dienstag, 12. August 2008
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