Dienstag, 26. August 2008

Finanzspirale dreht sich weiter nach unten

Über das Wochenende habe ich noch ein paar Links gesammelt:

Die Immobilienpleiten in Spanien zeigen Wirkung:
EZB will gestressten (spanischen) Banken den Hahn zudrehen. Telegraph
Gleichzeitig werden Zweifel laut, ob eine Finanzkrise, ähnlich der von Bear Stearns, im Euroraum effektiv eingedämmt werden könnte. Die EZB ist nicht die FED. naked capitalism

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Für Lehman läuft es immer schlechter. Der Marktwert liegt bei 9,5 Mrd. Dollar. Gleichzeitig verhandelt man über den Verkauf der asset management-Abteilung Neuberger Berman. Für die will man 10 Mrd. Dollar haben. Also ist der Rest von Lehman weniger als -0,5 Mrd Dollar wert? FT

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Hinzu kommen Sorgen über die CRE Engagements der Banken. Die Deutsche Bank hat 25 Mrd Dollar, Morgan Stanley 22 Mrd. Dollar, Citigroup 19 Mrd. Dollar und Lehman sitzt auf unglaublichen 40 Mrd Dollar direkt und indirekt an Vermögenswerten in Gewerbeimmobilien. Das berichten CR und naked capitalism unter Berufung auf NYT.

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Einen Überblick über das Ausmaß der Derivate in den Bilanzen der amerikanischen Banken gibt Big Picture.

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Mish hat eine eigene Liste von Banken, die seiner Ansicht nach auf der Kippe stehen. Es sind 10. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Aber um es vorwegzunehmen: Es sind die üblichen Verdächtigen.

Die Columbian Bank and Trust wurde über das Wochenende geschlossen. Kleinere Bank mit 662 Mio Dollar an Einlagen (via CR). Also scheint Olympia bei der FDIC ja schon eine Rolle zu spielen. Ich hatte mich ja schon gewundert, warum denn nicht schon vor zwei Wochen weitere Banken geschlossen wurden.

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Auch bei den US-Autobauern tut sich nach dem Wochenende einiges. Der Ruf nach dem bail-out wird lauter. Bislang sollten ja schlappe 25 Mrd Dollar an Kredit gegeben werden. Die Summe scheint aber schon nicht mehr zu reichen. Jetzt ist von 50 Mrd Dollar die Rede. Die Marktkapitalisierung von Ford und GM macht zusammen gerade mal 15 Mrd Dollar aus.

Sowohl Obama als auch Mc Cain unterstützen natürlich die Forderung der Autoindustrie. Das Argument lautet in etwa so: Weil wir der Wall Street in Fall von Bear Stearns, Fannie und Freddie geholfen haben, müssen wir auch jetzt den Autobauern helfern. "Wir" heisst in diesem Falle mal wieder der amerikanische Steuerzahler. Bei der anstehenden Pleitewelle in den USA wird das noch lustig werden, wenn das so weitergeht. Das tolle an dieser Art des Kapitalismus ist, dass man einfach die richtigen Leute kennen muss, um nicht dem Gesetz des Marktes folgen zu müssen. Aber wehe, Du kennst nicht die richtigen Leute. Dann kann der Markt kann schon hart sein.

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Martin Feldstein, Harvard Professor, gibt ebenfalls eine pessimistische Einschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung ab. Zinssenkungen bringen nichts. Bloomberg Video

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