Donnerstag, 9. Oktober 2008

Der Staat und die Einlagensicherung

Der Staat wird es schon richten. Das kann sich als gewagte These entpuppen. Jedenfalls für Island. Für andere Länder müsste man eine Einzelfallbetrachtung anstellen. Die Vokabel "Staatsbankrott" sollte man jedenfalls wieder in seinen aktuellen Wortschatz integrieren.

Vor dem Fall ganzer Staaten hat übrigens Londonbanker schon vor einiger Zeit gewarnt, auch wenn ansonsten alle verantwortlichen Akteure in Wirtschaft und Regierung "total überrascht" sind von der Entwicklung.

In meinem Artikel vom 10.08.2008 "Kommt ein perfekter Sturm?" hatte ich auf Londonbanker bereits hingewiesen:

Und dann möchte ich noch unbedingt auf einen sehr lesenswerten Artikel hinweisen, den London Banker abseits des üblichen Mainstreams über Deflationsgefahren geschrieben hat. So sagt er, dass Deflation viele Annahmen in Frage stellt, die im Zusammenhang mit Inflation gültig sind: Eigentum ist ein sicheres Investment. Mit Aktien ist man langfristig auf der sicheren Seite. Staaten gehen nicht pleite. Und jetzt kommts:
"When people are forced to reconsider these cherished touchstones of their financial beliefs, they will also reconsider the cherished notions of their political beliefs. It was under similar conditions that nations in the past embraced racial hatred, ethnic divisions, discrimination against gender/sexual preference, economic imperialism and war as a means of directing public discontent away from threatened elites."
Wieviel von einer Staatsgarantie zu halten ist, kann man sehr schön an dieser Grafik (FT) festmachen, die die Bilanzsumme einer Bank ins Verhältnis zum BIP des jeweiligen Landes setzt. Man beachte, dass es Länder gibt, die mehrere Banken beheimaten.

In diesem Zusammenhang stellt Ambrose Evans-Pritchard (Telegraph) die Frage: Financial Crisis: Who is going to bail out the euro? Entweder der deutsche Steuerzahler blutet für Club Med oder der Euro könnte auseinanderbrechen.

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